
Vielleicht kennt Ihr den Film, falls nicht unbedingt anschauen. Er ist ein schönes modernes Märchen beruhend auf einer wahren Begebenheit. Als letzten großen Ausflug habe ich mir den berühmten „Dartmoor Zoological Park (DZP)“ ausgesucht. Ja auch in England kann man ohne Probleme im Winter einen Zoo besuchen, das Wetter ist ja wunderbar mild. Gut manchmal regnet es ein wenig, aber daran habe ich mich inzwischen gewöhnt.
Eine Fahrt durch halb Devon
Von Exeter ist es ein kleines Abenteuer, um nach Sparkwell, Devon zu gelangen. Früh um halb sieben stand ich also an der Bus Station und wartete auf den Bus nach Plymouth. Ungefähr 1 1/2 Stunden brauche ich für die Fahrt und mein Trip war noch nicht zu Ende. In Plymouth angekommen, musste ich noch eine Regionalbuslinie finden, die in das niedliche Örtchen Sparkwell fuhr. Gesagt getan und ich war froh, dass um diese Uhrzei drei Tierpfleger in die gleiche Richtung wollten. So konnte ich mich an ihnen orientieren, denn auch hier wurden keine Haltestellen angesagt.
Die lange Anreise lohnt sich
Punkt zehn Uhr kam ein Volontär und öffnete die Tür zum Zoo. Und gleich zu Anfang eine Überraschung: der Eintritt war an diesem Tag frei, um eine Spende wurde aber gebeten. Denn der Besitzer Benjamin Mee startete genau an diesem Tag eine Crowdfunding Aktion. Er will seine „Schulden“ zurückzahlen und eine Art gemeinnützige Organisation aus dem privaten Zoo machen.
Aber ich sag Euch, bei diesem Zoo, gebe ich gerne 15 Pfund. Schon der Eingang strahlte so viel Herzlichkeit und Engagement aus. Wenn Ihr bedenkt, dass der Zoo kurz vor der Schließung war, ist die Wandlung enorm. Am besten Ihr schaut Euch wirklich den Film an, dann könnt Ihr meine Faszination vielleicht besser verstehen.
Heulende Wölfe, posierende Großkatzen und eine Abreise der besonderen Art
Sage und Schreibe sechs Stunden streunte ich durch den Zoo und machte Tausende von Fotos. Am faszinierenden fand ich die Wölfe. Nur einen Meter Abstand – so nah hatte ich einen Wolf noch nie gesehen. Und dieses Rudel war „Menschen“ gewöhnt, denn seit ein paar Jahren lebt einer unter ihnen. Was sich zu diesem Zeitpunkt vor den Türen des Zoos abspielte, bekam ich nicht mit. Als ich aber den Bus zurück nach Plymouth erwischen wollte, bekam ich einen Eindruck von englischer Unterstützung. Tausende von Menschen hatten sich an diesem Wochenende auf den Weg gemacht, um ihren Dartmoor Zoo zu unterstützen. Die Folge: Die kleine Straße zum Zoo war verstopft. Und wer schon einmal in England war, weiß, dass die Engländer gerne sehr enge Straßen bauen. Die sehen im Normalfall romantisch aus, aber wenn Bus und Auto aufeinandertreffen, geht leider nichts mehr. Und so saß ich in einem Bus nach Plymouth der keinen Zentimeter vorwärts kam.
Übrigens: im wahren Leben war es nicht ein Bär, der abgehauen ist, sondern ein cleverer Jaguar. Der hatte aber nicht vor die Bewohner von Sparkwell zu fressen, sondern den Tigern von Nebenan klar zu machen, wer der Boss im Zoo ist.
Hier könnt Ihr die gesamte Story des Zoos lesen.