An diesem Samstag war es endlich so weit. Das monatliche „New Members Meeting“ meiner Meet-up Gruppe stand vor der Tür. Und ich muss sagen ich war sehr aufgeregt, denn noch nie bin ich irgendwo in einem Pub gegangen, wo ich niemanden kannte. Und das auch noch in einer anderen Sprache. Aber ich denke, dass dies, es auch ein wenig einfacher gemacht hat, denn so hatte ich den „Neuling und Ausländer“ Status.
Um sieben Uhr war Treffpunkt vor dem Pub und da stand ich nun und wartete auf die Members. Ich wusste ja nicht wie sie in natura aussehen und ob sie alle einzeln kommen oder zusammen. Kurz vor Sieben kam dann eine Gruppe von ungefähr 10 Leuten auf den Pub zu und fragten mich, ob ich zur Meet-up Gruppe gehöre. Und ich antwortete natürlich freudestrahlend: YES!
Ich war froh, denn ich war nicht die einzige Neue. Also gingen wir ins „Prospekt Inn“, einen kleinen aber feinen Pub direkt am Kai und bestellten die erste Runde Bier. Ich nahm natürlich ein Guinness. Ich weiß ich bin in England, aber ich wollte unbedingt mal ein Guinness probieren. Und es schmeckt echt gut – I like it.
Danach folgten Stunden über Stunden mit Gesprächen, mit sehr netten und höflichen Engländern. Ich war froh, dass sie anders waren, als meine Arbeitskollegen. Sie haben mich sofort integriert und nach einer Weile haben wir sogar richtig diskutiert. Es hat gut getan, mal einen ganzen Abend nur Englisch zu sprechen. Und ich wurde immer besser. Ich weiß nicht, ob es am Guinness lag oder weil ich mich einfach wohlgefühlt habe.
So gegen neun, kam dann eine Live-Band auf die kleine Bühne. Dies ist in fast jedem Pub Tradition. Und ich konnte meinen Augen kaum trauen. Nicht die Mädels stürmten die Tanzfläche, nein die Kerle waren die Ersten. So etwas habe ich in Deutschland noch nicht gesehen. Ist es doch das höchste aller Gefühle, wenn die Herren der Schöpfung mit dem Kopf oder den Fuß wippen. Es war Wahnsinn. Die Band spielte viele Soul-Klassiker aus den 70er und 80er Jahren und es hat richtig Spaß gemacht zu tanzen.
Gegen Mitternacht hab ich den Pub dann verlassen, denn erstens taten mir meine Füße wahnsinnig weh und zweitens hatte ich noch einen Fußmarsch von einer Dreiviertelstunde vor mir. Exeter im Dunkeln und mit sehr vielen betrunkenen Menschen, ist leider ein wenig gruselig. Aber ich habe es bis nach Hause geschafft. Glücklich und zufrieden bin ich dann zu Hause in mein Bett gesunken. Es war ein toller Abend, voller britischer Traditionen und Sprache.
Lovely!